Pressegespräch zur Konjunkturumfrage im Frühjahr. Rechts Handwerksunternehmerin Stephanie Klippel, Geschäftsführerin des Saarbrücker Elektrobetriebs Klippel & Wolf GmbH.

Pressegespräch zur Konjunkturumfrage im Frühjahr. Rechts Handwerksunternehmerin Stephanie Klippel, Geschäftsführerin des Saarbrücker Elektrobetriebs Klippel & Wolf GmbH. (Foto: © Handwerkskammer des Saarlandes)

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Wirtschaftliche Lage bleibt herausfordernd

Das saarländische Handwerk kann sich in einem gesamtwirtschaftlich schwachen Umfeld grundsätzlich behaupten.

Das zeigen die Ergebnisse der Frühjahrskonjunkturumfrage der Handwerkskammer des Saarlandes unter rund 1.800 saarländischen Handwerksbetrieben. Die Geschäftslagebeurteilung bewegt sich weiterhin auf einem hohen Niveau. Gleichwohl entwickelten sich Umsatz und Auftragseingänge rückläufig. Zwar sank die Auftragsreichweite, doch die Auslastung der betrieblichen Kapazitäten blieb weiter hoch. Bei der Beschäftigungsentwicklung ergibt sich, verglichen mit dem Vergleichszeitraum im Vorjahr, ein negativer Saldo. Die befragten Handwerksunternehmerinnen und Handwerksunternehmer blicken verhalten zuversichtlich auf die kommenden Monate.

Die wirtschaftliche Lage bleibe für die Unternehmen des Saarhandwerks weiterhin herausfordernd, kommentiert Handwerkskammer-Präsident Bernd Wegner die Umfrageergebnisse. "Gesamtwirtschaftlich stagniert die Wirtschaft. Konjunkturelle wie strukturelle Effekte überlagern sich. Und das bekommt auch das Handwerk zu spüren. Fachkräftemangel, Bürokratie, geopolitische Krisen und Kriege sowie Defizite in der öffentlichen Infrastruktur, man denke nur an die schleppenden Fortschritte bei der Digitalisierung, haben eben auch Einluss auf das Handwerk." Vor diesem Hintergrund sei es umso beachtlicher, wie das saarländische Handwerk in diesem rauen konjunkturellen Fahrwasser den Kurs hält, bemerkt der Handwerkskammer-Präsident. Zentrale Herausforderung bleibe die Fachkräfteversorgung. "Leider ist die Zahl der jungen Leute, die sich für eine handwerkliche Ausbildung entscheiden, zu gering. Es ist daher essentiell, im Schulterschluss mit der Politik die duale Ausbildung als gleichwertige Alternative zur akademischen Laufbahn weiter zu stärken und bei jungen Leuten gezielt für eine Ausbildung im Handwerk zu werben", so Wegner weiter.

Handwerk den Rücken stärken

Handwerkskammer-Hauptgeschäftsführer Jens Schmitt sieht jetzt zudem die Politik gefragt, den Handwerksbetrieben als Umsetzern großer Zukunftsprojekte wie der Klima- und Energiewende, der Mobilitätswende und weiterer zentraler Handlungsfelder den Rücken zu stärken. Das Motto "Zeit, zu machen!" aus der aktuellen Imagekampagne des Handwerk ist für Schmitt daher nicht ausschließlich Ausdruck des lösungsorientierten handwerklichen Selbstverständnisses, sondern auch ein Appell an die politischen Entscheider auf Bundes- und Landesebene, mittelstandsgerechte Wirtschaftspolitik zu machen. "Die Politik ist gefordert, sich bei der Gestaltung der Rahmenbedingungen und der Transformation der Wirtschaft nicht einseitig und zu sehr auf die Industrie zu fokussieren. Sicherlich ist der industrielle Kern wichtig, doch es sind eben auch die vielen Handwerksbetriebe, die den strukturellen Wandel aktiv mitgestalten. Sie versorgen private Haushalte vor Ort mit wichtigen handwerklichen Dienstleistungen und sind wichtige Zulieferer für andere Unternehmen. So ist beispielsweise die Energiewende ohne das Handwerk praktisch nicht machbar.

Damit das Saarhandwerk sein volles wirtschaftliches Potenzial entfalten kann und die Zukunft des Saarlandes als Wirtschaftsstandort gesichert bleibt, ist die Politik gefragt, den Abbau bürokratischer Hemmnisse voranzubringen, die Betriebe bei der Unterstützung bei der Fachkräftesicherung zu unterstützen und die Infrastruktur im Land nachhaltig zu verbessern", so Schmitt.

 

Hintergrund: Konjunkturbericht Hier geht es zum ausführlichen Konjunkturbericht.

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Text: / handwerksblatt.de

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